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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zimmerpflanzen Cymbidium braucht spezielle Pflege
Cymbidium-Orchideen sind heutzutage eher selten als Zimmerpflanzen gefragt. Die exotischen Blumen sind etwas anspruchsvoll, was den Standort anbelangt. Mit der richtigen Pflege kann man sie jedoch zum Blühen bringen. Das lohnt sich: Die Blüten sind bis zu zwölf Zentimeter groß. Die Farben reichen von Weiß und zartem Rosa bis zu Rot und Braun. Einige Sorten duften sogar angenehm. Grund genug, sich mit der Pflege der Cymbidien etwas näher zu beschäftigen. Grundsätzliche Tipps zur Orchideen-Pflege finden Sie hier.
Bei den Cymbidium-Hybriden kennt man in erster Linie zwei unterschiedliche Gruppen: die klassischen, über einen Meter hohen Formen und die kompaktwachsenden Cymbidien. Während die erste Gruppe sehr elegant und dominant wirkt, passen die kleineren Arten gut auf die Fensterbank.
Und genau dieser Standort ist einer der Gründe, warum die Orchideen hierzulande seltener gekauft werden und sich auch in der Züchtung nicht mehr viel Neues tut. Cymbidien gedeihen am besten an einem eher kühlen Standort. Vor allem nachts ist es wichtig, dass die Temperatur abgesenkt wird. Diese Bedingungen finden die Pflanzen heute in den gut isolierten und gut geheizten Häusern nicht mehr so oft vor. Ideal sind die eleganten großen Orchideen aber für kühle Wintergärten, wo sie in den Wintermonaten einen bezaubernden Blickfang bilden und wenig Arbeit machen.
Substrat sollte für Cymbidien nährstoffarm sein
Anders als viele andere Orchideen wachsen Cymbidien terrestrisch. Das heißt, sie wurzeln im Boden. Als Substrat hat sich ein nährstoffarmes Produkt bewährt, das Feuchtigkeit speichert und gut durchlüftet ist. Während die frühen Sorten bereits im September mit der Blüte beginnen, setzt die Blüte der späten Sorten erst zum Ende des Winters ein.
Zur Pflege Cymbidium regelmäßig düngen
"Nach der Blüte beginnt das Wachstum", erläutert Orchideenzüchter Jörg Frehsonke. Dann ist es Zeit, die Grundtemperatur im Raum zu erhöhen und die Pflanzen regelmäßig zu gießen. Es wird auch mehr gedüngt. Im Vergleich zu vielen anderen Orchideen haben Cymbidien einen hohen Nährstoffbedarf. "Wöchentlich gibt man etwas Dünger ins Gießwasser", sagt Frehsonke. Allerdings kommt es auf die Dosis an. Flüssigdünger sollte immer genau nach Anweisung gegeben werden und grundsätzlich sparsam. Der wöchentliche Rhythmus garantiert die optimale Versorgung.
Im Sommer darf die Cymbidium-Orchidee in den Garten
"Im Sommer können die Pflanzen draußen stehen", erklärt Bert Klein, Gärtnermeister im Orchideenrevier des Botanischen Gartens München-Nymphenburg. Unter einem Kirsch- oder Apfelbaum hätten sie ideale Bedingungen. Dort bekommen die Pflanzen keine direkte Sonneneinstrahlung ab und haben dennoch genügend Luft. "Im Herbst, wenn die Bulben ausreifen, benötigen die Cymbidien viel Licht", erklärt Frehsonke. Bulben sind verdickte Teile, die als Wasser- und Nährstoffspeicher dienen.
Kühle Temperaturen bringen Cymbidium zum Blühen
Ihre Blüten bilden Cymbidien im Herbst und Winter wieder – aber nur, wenn im Spätsommer die Temperatur in der Nacht abgesenkt wird. Das geschieht an einem Standort im Freien von Natur aus. Allerdings müssen die Pflanzen vor dem Herbst und den ersten Nachtfrösten wieder ins Haus geholt werden. "Man stellt Cymbidien so hell wie möglich, vermeidet aber, dass sie in der prallen Mittagssonne stehen", erklärt Frehsonke.
Heizungsluft sollten sie nicht direkt abbekommen, denn trockene Luft fördert den Befall mit Schädlingen wie Spinnmilben. Die Temperaturen sollten am Tag bei bis zu 20 Grad liegen und in der Nacht bei etwa 12 Grad. "Grundsätzlich sind die meisten Hybriden etwas robuster und sie verzeihen ein bisschen mehr", so Frehsonke.
Cymbidium beim Umtopfen teilen
Hat der Hobbygärtner den Dreh mit dem Wachstumsrhythmus raus, erweisen sich Cymbidien nicht nur als unkompliziert, sondern sie wachsen auch gut. "Am schönsten sind die Pflanzen, wenn die Blattbüschel dicht sind und daraus mehrere Blütenrispen wachsen", sagt der Orchideenzüchter. Wird der Topf allerdings zu klein, müssen sie umgetopft werden.
Will man nicht immer ein größeres Gefäß verwenden, kann man eine Pflanze auch teilen. "Ein idealer Zeitpunkt für diese Maßnahme ist, wenn das Wachstum einsetzt", erläutert Frehsonke. Ein großes Exemplar sollte mindestens zwei bis drei alte Bulben haben. Anderenfalls dauert es lange, bis sich aus den Einzelteilen wieder ein ansehnliches Exemplar entwickelt hat. Da das Wurzelwerk kräftig und dicht ist, rät Experte Frehsonke dazu, Spaten oder Säge zu nehmen, um den Ballen zu teilen. Anschließend werden die Teilstücke einfach in frisches Substrat getopft.